Vereinsgeschichte

Die Vereinsgeschichte beginnt nicht nur mit dem Wunsch der Gründungsmitglieder im Jahre 1990, gemeinsam Sport zu treiben, Basketball zu spielen und sich auszutauschen, sondern bedeutet zugleich den Beginn eines Inklusionsprojekts für Konstanz, welches nun schon über 25 Jahre besteht.  

 

Die KoRollis haben dazu beigetragen, Inklusion (früher Integration) zu leben. Der Verein versteht unter Inklusion einen Prozess, der die Gesellschaft verändert. Nicht mehr der behinderte Mensch muss sich an die Gesellschaft anpassen, sondern die Gesellschaft an den behinderten Menschen, da er Teil der Gesellschaft ist. Es geht die Freiheit eines jeden Einzelnen und darum, dass es normal ist, wenn wir verschieden sind.  

 

Für diesen entscheidenden Perspektivwechsel hat auch die UN-Behindertenrechtskonvention gesorgt, indem der Blick nicht auf die Integration der Behinderten gerichtet wird, sondern die Gesellschaft im Wechselspiel mit den behinderten Menschen ins inklusive Blickfeld gerät. Das ist ein Fortschritt, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Der Blick geht weg von reiner Fürsorge hin zur Teilhabe, was die Fürsorge einschließt, aber nur als ein Element neben anderen. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention wird eine „Behinderung“ oder ein „Handicap“ als „normal“ vorausgesetzt. Eine Integration ist deshalb nicht erforderlich, weil man von Inklusion ausgeht, von einer kulturellen Bereicherung eines jeden Handicaps.
 

Dazu passt, was Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention im Deutschen Institut für Menschenrechte gesagt hat: "Menschen mit Beeinträchtigungen sind nicht behindert, sie werden durch Barrieren in der Umwelt und in den Köpfen behindert." Dieses Zitat zeigt, wie sehr die Beurteilung einer Person von der Perspektive des Betrachters abhängt.  

 

Es gibt da ein tolles Beispiel, was gerade zeigt, wie wichtig Inklusion ist. Und zwar spielen Eltern und Kinder ein Mimik-Spiel. Von einem Sichtschutz getrennt, sollen sie Grimassen nachahmen, die ihnen auf einer Leinwand vorgeführt werden. Die Kinder machen ungehemmt mit, die Eltern hören auf, als ein Mädchen mit einer Behinderung auf dem Bildschirm erscheint. Das zeigt, dass es Grenzen abzubauen gilt, die wir zuvor selbst errichtet haben und die gar nicht erst gezogen werden müssen.  

 

Die KoRollis haben schon 1990 angefangen, Grenzen abzubauen. Wer Inklusion erleben möchte, kann dies jeden Dienstag beim Trainung und darüber hinaus bei vielen anderen Veranstaltungen der KoRolls tun.